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Gemeine Gelbflechte

Foto: Uwe Schmietainski
Foto: Uwe Schmietainski

Vor genau 20 Jahren wurde die Gewöhnliche Gelbflechte Xanthoria parietina zur "Flechte des Jahres" gekürt. Aufgrund ihrer orangegelben Färbung ist sie für Laien leicht zu erkennen – und ihre Verbreitung nimmt zu, denn offensichtlich profitiert sie von den zur Düngung verwendeten Stickstoffverbindungen und symbolisiert somit ein aktuelles Umweltproblem, denn diese Stickstoffverbindungen belasten Moore, Heiden, Trockenrasen und Wälder und bedrohen empfindliche Arten in ihrer Existenz.

 

Nicht selten werden Flechten zu Unrecht als Baumparasiten betrachtet und aufgrund übertriebenem Sauberkeitsdenken vernichtet. Dabei sind sie aufgrund ihrer speziellen Biologie für den Menschen von großem praktischem Nutzen. Es sind Doppelorganismen, die aus einem Pilz und einer Alge bestehen. Pilz und Alge bilden eine nahezu perfekte, allerdings labile Lebensgemeinschaft. Ihren Wasser- und Nährstoffbedarf decken Flechten nicht wie Blütenpflanzen über Wurzeln, sondern durch direkte Aufnahme aus der Luft.