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Früchte der Sommerlinde

Foto: Uwe Schmietainski
Foto: Uwe Schmietainski

Bereits den Germanen galt die Linde (tilia) als heiliger Baum und war der Göttin Freya (Göttin der Fruchtbarkeit, des Wohlstandes und der Liebe) geweiht. In der Nähe von Häusern gepflanzt bot der Baum Schutz vor Blitzschlag, Hexen und bösen Geistern.

 

Pfahlbauern nutzten die Vorteile des zähen, schlecht zerreißbaren Bastes (Gewebe zwischen Holz und Baumrinde) zum Binden von Werkzeugen und zum Flechten von Matten. Lindenholz ist biegsam, leicht spalt- und gut bearbeitbar und wird deshalb von Drechslern und Holzbildhauern geschätzt. Im Mittelalter war Lindenholz als "Lignum sacrum" (heiliges Holz) bekannt und wurde zum Schnitzen von religiösen Figuren und Altären verwendet.

 

Lindenblüten-Tee verschafft "Lind-erung" bei einer Fülle von Krankheiten und Unpässlichkeiten. Er ist fiebersenkend, schleimlösend, schweiß- und harntreibend. Lindenholzkohle ist ein altbewährtes Hausmittel bei Vergiftungen, Darmerkrankungen und zur Wundbehandlung.